Altes Gymnasium Bremen

Liebeserklärung an Europa

Außerdem wurden allein drei Arbeiten von insgesamt sechs Schülerinnen und Schülern aus Bremen auf Bundesebene ausgezeichnet. Wie überhaupt die drei Lebensläufe der jungen Geflüchteten Paradebeispiele für eine gelungene Integration seien, sagt Ingo Matthias, der Leiter des Zentrums für unterstützende Pädagogik am Alten Gymnasium. So haben Ayman und Hamid das „Start“-Stipendium gewonnen, das speziell für begabte und engagierte Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund vergeben wird, und Ayman absolviert darüber hinaus zurzeit sein Schulpraktikum in der Bremischen Bürgerschaft.

Seit zwei Jahren ist das Alte Gymnasium Europaschule, und das Bekenntnis zu Europa ist dort überall zu spüren. Es gibt eine Europa-Wand und diverse Europa-AGs, zusätzlich die Europa-Woche. Rektorin Angela Köhler legt Wert darauf, den Respekt vor Menschen anderer Nationalitäten zu stärken und Europa stärker ins Bewusstsein der Jugendlichen zu rücken. Es müsse aber auch darum gehen, die freiheitliche Gesellschaft, in der wir leben, zu stärken, sagte sie.

Europa ist bunt, das zeigen die Beiträge der insgesamt 85 000 Teilnehmenden aus über 1000 Schulen:  Da wurden Video-Clips gedreht, Bilder gemalt, Texte und Reiseberichte verfasst. „Besonders die Beiträge über Krieg und Flucht sind extrem beeindruckend und haben mich ehrfürchtig werden lassen“, sagte Svenja Gulbins, die Landesbeauftragte des Wettbewerbs. Allein 140 Schülerinnen und Schüler aus sechs Bremer Schulen haben am 64. Europäischen Wettbewerb teilgenommen und nahmen nun aus den Händen von Svenja Gulbins ihre Preise und Urkunden entgegen. Dass die Europa-Begeisterung nicht nur am Alten Gymnasium weit verbreitet ist, machte die Preisverleihung deutlich. Zu Beginn spielte die Bandklasse des Alten Gymnasiums den Titel „Wild and free“ von Lena Meyer-Landrut. Michael Huesmann, der Abteilungsleiter Bildung bei der Bildungssenatorin, nahm in seiner Ansprache Bezug darauf: „Die Haltung und das elementare Lebensgefühl der Freiheit prägen Europa. Das ist ein Ausdruck der Demokratie. Wir müssen diese freiheitlichen Prinzipien stärken. Denn die europäische Identität zeichnet sich durch demokratisches Handeln aus“, sagte er. „Euer Engagement ist nicht selbstverständlich!“ 

Im Modul 1-1, dem Wettbewerbsthema „So feiert man Europa“  wurde Rieke Eickhoff von der Grundschule Augsburger Straße mit dem ersten Platz auf Landesebene ausgezeichnet. Die Schülerin hat sich auch auf Bundesebene platzieren können. Auf dem zweiten Platz landeten Elias Funk und Alexios Papatheodorou von der Grundschule Augsburger Straße. Einen dritten Platz belegte Amy Nitzler von der Freien Kunstschule Bremen, den vierten Lara Pamuk, der auch in dem Verein an der Plantage Kurse belegt hat. „Mit der Zeitmaschine durch Europa“ lautete der Titel des Moduls 1-2. Den ersten Platz belegte Josua Stickrodt von der Freien Kunstschule Bremen, den zweiten Platz Lasse Kriewolt und Finn Röhrs von der Grundschule Augsburger Straße. Einen dritten Platz erhielten Greta Lebrecht und Henri Stotz, ebenfalls von der Grundschule Augsburger Straße. „Verkleiden macht Spaß“ war das Modul 1-3 überschrieben. Den ersten Platz holte Minna Köpp von der Grundschule Augsburger Straße, den zweiten Laura Marie Pajko von derselben Schule, den dritten Platz belegte ihr Mitschüler Paul Emanuel Jahnke.

In der Kategorie Modul 2-2, „Sagengestalten heute“ belegten Erva Elysea Aydin, Vanessa Eberhard und Yannick Jeschke von der Grundschule „Links der Weser“ den ersten Platz, der zweite Platz ging an Jawad Jawhar und Andrej Tugolukov vom Alten Gymnasium und Hassan Hajj sowie Rojda Bulgay von der Grundschule Links der Weser. Den dritten Platz belegten Sabeeka Butt, Yunus Bakirci und Ramon Odwald von der selben Schule. Mit einem Sonderpreis wurden Julius Rieder und Elias Poschner vom Alten Gymnasium für ihren außergewöhnlichen Europa-Film gewürdigt. Aus einem filmischen Zusammenschnitt von Wettbewerbs-Beiträgen haben sich die Frage „Was wünschen wir Europa?“ und das Prinzip „,Eurhope‘: Wir alle sind Europa“ herauskristallisiert. Dabei formulierten die Kinder und Jugendlichen ihre Wunschvision: Dass alle 194 Nationen bis 2027 eine gemeinsame Welt formen sollen, in der es dieselben Lebensbedingungen gibt.

Weiter ging‘s mit Modul 3-1, das „das bunte Leben“ thematisierte. Der erste Preis ging an Miriam Atayi, Luisa Basster und Charlotte Hoffmann vom Hermann-Böse-Gymnasium, den zweiten Platz belegte Jan Gröne von der Wilhelm-Focke-Oberschule, der zur Feier des Tages sein selbstgestaltetes Europa-T-Shirt trug. Mit Zukunftsvisionen beschäftigten sich die Schüler im Modul 3-2 „Europa 4.0 – beam me to 2027“. Den ersten Preis holten Melike Aslan und Carla Kraus vom Hermann-Böse-Gymnasium, den zweiten Seohyun Chun, Maya Litzig, Nika Makolkin und Blessing Mensah, ebenfalls vom HBG. Den dritten Platz belegte Leon Frederik Wöltjen von der Wilhelm-Focke-Oberschule. In der Kategorie Modul 3-3 stellten alle, die teilgenommen haben, europäische Kulturhauptstädte vor. Den ersten Platz holten Henri Döring, Benjamin Haas und Noah Ströver. Der Wettbewerb war eine gelebte Liebeserklärung an Europa in Krisenzeiten.

Stadtteil-Kurier ... 22.06.2017

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