Altes Gymnasium Bremen

Sicherheit am AG

Als das Gerücht zur Gewalttat kursierte, habe ich sofort den Kontakt zur Polizei gesucht. Die Polizei ist erfahren und kompetent, was Amokdrohungen anbelangt. Die Einschätzungen der Polizei sind für die Schulleitung maßgeblich.
Die Lehrerinnen und Lehrer sowie die Schülerinnen und Schüler wurden in Absprache mit der Schulbehörde und der Polizei über die Gerüchte informiert.
Da diese Informationen unterschiedlich von den Kindern aufgenommen wurden und unterschiedlich intensiv weitergegeben wurden, habe ich einen offenen Brief an die Schulgemeinschaft geschrieben, der auch im Internet veröffentlicht wurde.
Für viele Eltern waren diese Informationen hilfreich, auch wenn ich weiß, dass einige Eltern sie als verfrüht, andere als verspätet empfunden haben.

Mir ist es an dieser Stelle noch einmal ganz wichtig zu betonen, dass die Schulleitung sich in Gefahrensituationen, ob sie nun tatsächlich vorliegen oder als Vermutung kursieren, immer eng mit der Polizei abspricht.
Die Sicherheit der Kinder und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steht immer im Mittelpunkt der ßberlegungen, darauf dürfen Sie sich verlassen!
Selbstverständlich findet keine Schule statt, wenn eine ernsthafte Gefahr für Leib und Leben Ihrer Kinder besteht!

Das Internet ist ein wichtiges Kommunikationsmittel. Unsere Homepage wurde an den Tagen, als die Gerüchte kursierten, ca. fünfmal häufiger als üblich angeklickt. Mehr als 1000 Besucher nahmen das aktuellste Angebot zur Informationsbeschaffung wahr. Wir werden auch in Zukunft dieses schnelle Medium nutzen.
Ich wurde häufig gefragt, wie es zu diesen Gerüchten über eine Gewalttat gekommen ist und was mit den Tätern, die das Gerücht in Umlauf gebracht haben, geschehen ist. Der Ursache eines Gerüchtes auf den Grund zu gehen ist allerdings schwierig. Wir haben keine Täter überführen können.
Nun geht es darum, den Vorfall aufzuarbeiten und daraus zu lernen.
Wir nehmen den Fall nochmals zum Anlass, unsere Strukturen zum Umgang mit besonderen Gefahrensituationen zu überprüfen.
Dazu gehört die Lautsprecheranlage ebenso wie Absprachen mit den Lehrerinnen und Lehrern, bei welchen Durchsagen welche Schritte mit den Kindern zu gehen sind.

Wir werden uns am Alten Gymnasium intensiv mit Fortbildungen zu dem Thema Sicherheit und Umgang mit Gefahrensituationen beschäftigen. Regelmäßige Alarmübungen sind bereits geplant.
Anfang Juni kommen zwei Polizisten vom Jugendeinsatzdienst in die Schule, um mit dem Kollegium das Thema Gewalt an Schulen zu erörtern. Dabei sein wird auch eine Psychologin vom Landesinstitut für Schule (LIS), die besonders für den Umgang mit Amokdrohungen ausgebildet ist.
Darüber hinaus wollen wir uns weiter um eine offene und vertrauensvolle Schulgemeinschaft am AG kümmern. br> Eine Atmosphäre aus Toleranz und Respekt ist sicher die bestmögliche Vorsichtsmaßnahme.
Das AG als Ganztagsgymnasium bietet gute Voraussetzungen für eine von Schülern, Lehrkräften und Eltern gemeinsam getragene Kultur des Miteinanders. Eine solche Kultur braucht Zeit, die wir uns gerade in dem enggesteckten Lehrplan des Gymnasiums G8 nehmen müssen und auch nehmen können.
Die Vortragsreihe des Gesundheitszirkels passt an dieser Stelle sehr gut, weil die Vorträge zum ßberdenken des eigenen Verhaltens anregen und für Verständnis werben.
Frau Fricke wird sich ebenfalls um das Thema Gewalt kümmern und gemeinsam mit den Sozialpädagogen Schülerprojekte entwickeln.

Wichtig ist, dass sich die Schülerinnen und Schüler und Ihre Lehrerinnen und Lehrer kennenlernen. Deshalb haben wir die dreitägigen Orientierungsfahrten in der 5. Klasse eingeführt. Auch für die E-Phase planen wir drei Tage, in denen an übergreifenden Themen gearbeitet werden soll. Auch hier soll die Zeit zum Kennenlernen genutzt werden, wovon der Unterricht sicher profitieren wird.
Viele Profile unternehmen vor dem Sommer Tagesausflüge, wie zum Beispiel Fahrten zum Kletter- und Balanciergarten. Die Schulleitung unterstützt solche Fahrten und genehmigt diese großzügig.
Ich selbst werde noch in dieser Woche eine an Schulleiter gerichtete Fortbildungsreihe zum Thema Gewaltprävention beginnen.

Wie Sie sehen, wollen wir aus diesem Vorfall lernen und die vielen guten Ideen und Ansätze in unser Schulleben aufnehmen.

Bitte lassen Sie es mich wissen, wenn Sie noch Fragen oder Anregungen haben.

Ihr stellvertretender Schulleiter

Andreas Jacob ... 17.05.2010

zurück zur Übersicht