Geographische
Lage
Der Aralsee liegt in Zentralasien. Er liegt im südwestlichen Kasachstan
und im nordwestlichen Usbekistan. Die beiden Länder haben zusammen
eine Größe von etwa 3164700 km² (Deutschland ist 8-mal
kleiner als diese Länder zusammen). Wie auch viele andere Staaten
aus dieser Region gehörten Usbekistan und Kasachstan zur UdSSR, die
damals ca. den halben asiatischen Kontinent ausgefühlt hat. Die wichtigsten
Flüsse in dieser Gegend sind Ob, Jenissej und Lena die alle nach
Norden fließen.
Im Westen Russlands liegt der Ural und im mittleren Bereich das so genannte
"Sibirische Bergland". Ebenfalls erstrecken sich vom mittleren
Süden bis zum Nordosten Russlands viele klein Gebirge.
Der Aralsee
Der Aralsee liegt an sich in einer ariden Beckenlandschaft, im so
genanten "Aralbecken". Der ehemals viertgrößte Binnensee
der Welt ist ein relativ flacher und Abflussloser See mit den Zuflüssen
Syr-Darja und Amu-Darja. Der Aralsee ist im Süden von den Wüsten
Karakum und Kysylkum und im Norden von der Kasachensteppe umgeben. Im
Westen erstreckt sich ein riesiges Plateau, das Ustjurt-Plateau. Es erstreckt
sich vom südwestlichen Kasachstan bis in die Nähe des Kaspischen
Meeres. Die Zuflüsse Amu-Darja und Syr-Darja transportieren seit
jeher große Wassermengen in den Aralsee. Daher bilden sie auch viele
Schwemmebenen und Deltas an den Ufern des Aralsees.
Der, wie schon gesagt, ehemals viertgrößte See der Welt hatte
im Jahre 1960 eine Fläche von 64000km², d.h., der Aralsee war
nur um einiges kleiner als der Bundesstaat Bayern. Außerdem beherbergt
der Aralsee noch unzählige Inseln und war 1960 ein sehr Fischreicher
Salzsee.
Klima in dem Aralbecken
Im
Aralbecken herrscht ein extremes Wüstenklima. In Nordosten Russlands
hingegen herrscht ein relativ feuchtes Klima. Das bedeutet, dass es sehr
große unterschiedliche klimatische Bedingungen gibt. Wüstenklima
heißt, dass es große Temperaturenschwankungen innerhalb eines
Tages gibt. Das hat zur Folge, dass es am Tag sehr warm ist und in der
Nacht ziemlich kalt. Zudem gibt es wenige Niederschläge.
In den Sommermonaten kann es extrem heiß werden. Dann nimmt der
Aralsee diese Wärme auf, die er dann wiederum im Winter wieder abgibt
und dafür sorgt, dass das Wetter in dieser Region im Winter mild
ist. Da sich der Aralsee aber verkleinert wird dieser Vorgang stark gestört
und der Winter wird dadurch immer kälter.
Ein weiteres Problem sind die Stürme die über das Aralbecken
toben. Sie können ungehindert Salz aus dem Osten des Aralsees mit
sich führen, weil dieses Becken hauptsächlich aus Ebenen besteht
und kein Gebirge vorhanden ist, welches die Stürme aufhalten könnte.
zurück zur Themenauswahl
Bevölkerung
rund um den Aralsee
Rund um den Aralsee gibt es ca. 100 verschiedene ethnische Gruppen, die
meist in Oasen leben oder ein Leben als Nomaden führen. In Kasachstan
und auch Usbekistan gibt es sowohl 50% orthodoxe Christen, als auch 50%
Muslime. Die Menschen betreiben Landwirtschaft und Viehzucht, leben aber
hauptsächlich vom Fischfang. Auf Grund der Austrocknung steigt die
Zahl der arbeitslosen Fischer und Landwirte. In beiden Ländern herrscht
ein sehr niedriger Lebensstandart und die Bevölkerung muss u. a.
lebensnotwendige Medikamente auf dem Schwarzmarkt erwerben, zu einem Preis
von 1:10 v. 10:1.
Politik
Sowohl Kasachstan als auch Usbekistan bilden eine präsidische
Republik und sind Mitglied in der "GUS". Außerdem bilden
alle ehemaligen Staaten der UdSSR immer noch einen lockeren Staatenbund.
zurück zur Themenauswahl
Gründe für Austrocknung
des Aralsees
Zwei große Zuflüsse speisen den Aralsee, der jeweils ungefähr
zur Hälfte zu den Staaten Usbekistan und Kasachstan gehört.
Der Syr-Darja fließt in westlicher Richtung durch Usbekistan, Tadschikistan
und Kasachstan in den nördlich gelegenen kleinen Aralsee, der 1988
vom Aralsee abgetrennt wurde. Der Amu-Darja fließt in den Südlichen
Teil des Sees. Beide Flüsse sind von Wüsten umgeben: im Osten
der Hungersteppe, zwischen den Flüssen die Kysylkum und im Westen
die Karakum ("kum" steht für Wüste).
Die Zuflüsse des Aralsees entspringen im Pamir und seinen Nebengebirgen.
Die Gletscher sind der eigentliche Reichtum der Gebirgsregion, die man
auch als "Dach der Welt" bezeichnet. Hier entspringen auch die
großen Zuflüsse Mittelasiens. Im Aralbecken und den Gebirgsregionen
von Pamir, Tienschan und Hindukusch bildet sich jährlich ein Wasserabfluss
von nahezu 120 km³ (das ist viermal so viel wie über den
Rhein bei Bassel abfließt) Über die beiden Zuflüsse
Syr-Darija in Kasachstan (2704km) und Amu-Darija (2500km)
erreicht etwa die Hälfte davon den Aralsee. Die gleiche Menge verdunstet
über dem abflusslosen Binnenmeer.
Aufgrund großer fluvialer und äolischer Sedimentablagerungen
und künstlicher Eingriffe gibt es seit der letzten Eiszeit keinen
Abfluß mehr aus dem Aralsee ins Kaspische Meer.
Zufluss und Verdunstung standen also in einem Empfindlichen ökologischen
Gleichgewicht. Eine maßvolle, nachhaltige Nutzung des Flusswassers
hätte dieses Gleichgewicht nicht gestört; doch es kam zu einer
Übernutzung. 1960 erreicht noch 56 km³ Flusswasser den Aralsee,
Mitte der 70er Jahre noch 10 km³ und Anfang der 80er kam über
die Zuflüsse fast kein Wasser mehr bis zum Meer.
Die Zuflüsse Amu-Darja und Syr-Darja transportierten seit jeher große
Wassermengen aus den umliegenden Gebirgen in den Aralsee. Noch vor ca.
100 Jahren waren dies ca. 67 km³ Wasser pro Jahr. Die Flüsse
mündeten in ausgedehnten Deltas mit einer reichen Fauna und Flora.
Der größte Teil dieses Deltas ist jedoch inzwischen aufgrund
der verringerten Wasserführung des Flusses verschwunden.
Obwohl in der Umgebung des Aralsees aufgrund der extremen klimatischen
Bedingungen normalerweise allenfalls Xerophythen gedeihen, werden im Einzugsgebiet
der beiden Flüsse schon
seit Jahrhunderten stark wasserbedürftige landwirtschaftliche Produkte
angebaut. Aber erst im Laufe des 20. Jahrhunderts, vornehmlich unter sowjetischer
Herrschaft, wurden riesige Bewässerungsflächen für Baumwollplantagen
und Reisfelder geschaffen mitten in der Wüste. Es wurden hundert
von Kilometer lange Kanäle geschaffen um die Wüste zu bewässern,
die mit dem Wasser aus den Zuflüssen des Aralsees genährt wurden.
Mit den landwirtschaftlichen Produkten der Irrigationsflächen sollte
die Textil- und Nahrungsmittelindustrie der damaligen UdSSR beliefert
werden. Seit 1913 ist die Irrigationsfläche im Einzugsgebiet des
Aralsees von 2 auf 8 Millionen Hektar angestiegen. Als Quelle für
die Bewässerung dienten die scheinbar unerschöpflichen Reserven
des Amu-Darja und Syr-Darja.
Seit den 50-er Jahren wurde sehr viel Wasser für landwirtschaftliche
Bewässerungszwecke, überwiegend für den Anbau von Baumwolle,
den beiden Flüssen abgeleitet. In den 60-er Jahren beschloss die
Sowjetregierung den Anbau von Baumwolle und Reis südlich des Aralsees
massiv zu intensivieren. Riesige Bewässerungsanlagen wurden angelegt,
Kanäle gebaut, die Läufe der beiden großen Flüsse
Syr-Darja und Amu-Darja umgeleitet.
Der größte Wasserverlust des Amu-Darja erfolgt aber durch die
Ableitung des Kara-Kum-Kanals in Turkmenistan. Der 1600 km lange Kara-Kum-Kanal,
die Verbindung von Amu-Darja in Richtung des Kaspischen Meeres wurde gebaut.
Mit einer jährlichen Wasserzufuhr von 17,1 km³ ist er der größte
Kanal der Welt. Er versorgt neben den anliegenden Großstädten
und Industrien auch 500.000 Hektar Baumwollfelder mit Wasser aus dem Amu-Darja.
Alle diese Maßnahmen haben letztlich dazu geführt, dass die
Wasserversorgung des Aralsees fast vollständig lahm gelegt worden
ist. Der Syr-Darja erreicht den Aralsee seit 1976 gar nicht
mehr und endet ca. 160 km entfernt in der Wüste bei Nowokasilinsk.
Und auch der Amu-Darja bringt heute unter günstigen Bedingungen noch
maximal 10 % seiner früheren Wassermengen in den See.
Seit den achtziger Jahren gab es sogar Perioden, in denen kaum Zufluss
stattfand. Als Folge verringerte sich das Wasservolumen seit 1960 des
Aralsees um 70 Prozent und verursachte 1988 eine Aufteilung des Sees in
zwei Abschnitte - den südlichen Großen Aralsee und den nördlichen
Kleinen Aralsee. Der Salzgehalt des Wassers hat etwa um das dreifache
zugenommen und wirkt sich auf die Pflanzen- und Tierwelt bedrohlich aus.
Große Teile des heute aus den Flüssen entnommenen kostbaren
Wassers erreichen nicht mal ihr Ziel oder erreichen es nur teilweise.
80 % der meist überirdisch verlaufenden Bewässerungskanäle
sind in einem derart schlechten Zustand, dass mehr Wasser durch Verdunstung
und Versickerung verloren geht als letztlich auf den Feldern ankommt.
Durch die undichten Wasserleitungen gehen so in den drei Republiken Usbekistan,
Kasachstan und Turkmenistan jedes Jahr ca. 30 km³ Wasser verloren.
Die minimalen Niederschläge (max. 200 mm pro Jahr) in der
Region können den See nicht retten, da aufgrund klimatischer Bedingungen
im Jahr alleine 1040 mm Wasser aus dem See heraus verdunsten. Anfang 1990
hatte der Große Aralsee eine Fläche von etwa 33 500 km²
und der Kleine Aralsee rund 3 000 km². 1992 verringerte sich die
Fläche der beiden Seen auf etwa 33 670 km². Durch die Verkleinerung
des Sees haben sich in seinem früheren Becken Salzablagerungen gebildet.
Da diese der Winderosion ausgesetzt sind, wurde das offen liegende Becken
zu einem Entstehungsgebiet von Salzverwehungen und Sandstürmen.
Die Landwirtschaft ist für Kasachstan und Usbekistan die Einnahmequelle.
In Usbekistan trägt sie rund 43% zum Bruttoinlandsprodukt bei und
stellt 29% aller Arbeitsplätze und in Kasachstan
trägt sie rund 44% zum Bruttoinlandsprodukt bei und beschäftigt
etwa ¼ aller Erwerbstätigen. Für Usbekistan ist Baumwolle
das bedeutendste Agrarprodukt. Usbekistan ist der viertgrößte
Produzent von Baumwollstaaten und das größte Baumwollexportland
der Welt. Heute wächst auf 95% der nutzbaren Fläche Baumwolle,
mit Wasser, das dem Aralsee fehlt. Eine deutliche Verringerung der Anbauflächen
würde die Umwelt entlasten. Aber für die überwiegend auf
dem Land lebende Bevölkerung ist das "Weiße Gold"
die wichtigste Einkommensquelle. Man hat sich an das Leben mit einer Monokultur
gewöhnt, obwohl sie wenig Raum lässt für andere landwirtschaftliche
Produkte. Viele Regionen können sich nicht mehr selbst versorgen
und sind auf Nahrungsimporte angewiesen. Die Baumwollmonokulturen erfordern
einen hohen Pestizideinsatz. Damit die Baumwollkapseln maschinell zu ernten
sind, versprüht man vorher Entlaubungsmittel. Das Gift dringt in
den Boden ein und macht die Menschen krank. Außerdem ist die Republik
der bedeutendste Produzent von Seide sowie von Fellen der Karakulschafe
in der ehemaligen UdSSR. Weitere wichtige Anbaufrüchte sind Weizen,
Reis, Gerste und eine große Vielfalt an Früchten und Gemüse.
In Kasachstan sieht es kaum anders aus. Wolle, Fleisch, Milch, Feldfrüchte
und andere Vieherzeugnisse sind führende Agrargüter. Im Norden
des Landes wird vorwiegend Weizen angebaut, auf den bewässerten Ländereien
im Süden sind Reis und Baumwolle die wichtigsten Feldfrüchte.
Der Dortige Reisanbau verbraucht jährlich pro Quadratmeter 5000 Liter
Wasser. Baumwolle, Reis, Feldfrüchte etc, benötigen aber sehr
große Mengen an Wasser und da Regenfeldbau in diesen trockenen Regionen
nicht möglich ist, wird den Flüssen viel Wasser zur Bewässerung
der ausgedehnten Felder entnommen. Aus diesem Grund sind diese beiden
Staaten auf das Wasser angewiesen, wie kein anderer Staat und der Aralsee
kurz vor dem austrocknen.
zurück zur Themenauswahl
Folgen und Auswirkungen der
Austrocknung des Aralsees
Die Folgen und Auswirkungen der Austrocknung des Aralsees sind für
die Region verheerend. Man kann sie in drei große Bereiche einteilen:
- Ökologische und ökonomische Folgen
- Gesundheitliche Folgen für die Bevölkerung
- Klimatische Veränderungen für die Region
Allerdings
haben alle drei Bereiche den gleichen Grund für ihre Veränderung:
Die Versalzung der Deltas der Zuflüsse zum Aralsee Amu-Darja und
Syr-Darja sowie weiteren großen Flächen sowie die Verlandung
und Desertifikation der kompletten Region des Aralsees. Beide entstehen
durch ein und denselben Grund: Eine miserable landwirtschaftliche Planung.
Durch den Anbau von Baumwolle und Reis, die beide sehr viel Wasser benötigen,
in dieser Region, die nicht sehr niederschlagsreich ist, wird viel Wasser
aus dem Aralsee gepumpt und auf die Felder gespült. Das Wasser sinkt
ab und der Grundwasserspiegel steigt. Salze und Mineralien werden nach
oben gespült und kristallisieren an der Bodenoberfläche. Dadurch
versalzen die ganzen Felder und das Grundwasser wird durch die stark mit
Pestiziden und Düngemittel bespritzten Felder verseucht. Dies hat
wiederum einen schlechten Einfluss auf die Landwirtschaft. Diese hat seit
den 70er Jahren starke Einbußen beim Ertrag und der Qualität
der Ernte. Teilweise sind die Grenzwerte für die Pestizidrückstände
in Früchten und Lebensmitteln weit überschritten. Trotzdem werden
immer mehr Felder mit dem Wasser des Aralsees bewässert. Dieser ist
mittlerweile fast leergepumpt. Seit den 50er Jahren hat er 80% seines
Volumens und etwa 60% seiner Fläche verloren. Der Wasserspiegel ist
um etwa 16 Meter gesunken. Prognosen zufolge ist der See 2010 komplett
ausgetrocknet. Dadurch ist mittlerweile der Reisanbau zusammengebrochen,
da man aufgrund des Wassermangels keine Möglichkeit mehr sieht, die
Reisfelder zu bewässern.
Auch biologisch sind schwere Schäden entstanden. So bezeichnet man
heute den Aralsee als tot. Der einst äußerst fischreiche See
hat durch die Verseuchung des Wassers etwa 90% der Fische verloren. Die
anderen 10% sind entweder missgebildet, unfruchtbar oder ungenießbar.
Dies ist für Menschen dort ein großer Verlust, da die Fischerei
die wichtigste industrielle Quelle war. Jährlich etwa 44.000 Tonnen
Fisch gefangen. Heute fehlt den Menschen
diese wichtige Einnahme- und Nahrungsquelle.
Auch die übrige Flora und Fauna wurde fast vernichtet. Von den 178
Tierarten, die dort früher lebten, leben noch 38. In der Pflanzenwelt
sind etwa 2/3 der Pflanzenarten ausgestorben.
Ebenfalls gravierend sind die gesundheitlichen Folgen für die Bevölkerung.
Durch das verseuchte Grundwasser, das die Menschen wegen des fehlenden
Trinkwasser zum Trinken benutzen müssen, und der schlechten Qualität
der Lebensmittel kommt es in der Region vermehrt zu Krankheitsbildungen
von Krebs, Typhus, Magengeschwüren, Nierensteinen, Gallensteinen,
Hepatitis und Gastritis. Diese werden durch ungenügende hygienische
Bedingungen weiter unterstützt. Ebenfalls leiden die Menschen an
Unterernährung und Anämie (Blutarmut), die durch den
fehlenden Fischfang entstanden sind. Neugeborene sind oft missgebildet
oder haben genetische Defekte. Die Kindersterblichkeit liegt bei 15%.
Die Muttersterblichkeit ist in den letzten fünf Jahren um 300% gestiegen.
Das Immunsystem besitzt meist nur 50% seiner ursprünglichen Stärke.
Ebenfalls sehr hoch sind die Erkrankungen der Atemwege wie Bronchitis
und Asthma sowie der Augen. Diese Krankheiten sind die Folge vermehrter
Salz- und Sandstürme, die durch die Versalzung und Verlandung häufiger
auftreten und auch stärker wehen, da sie nicht mehr von dem verdunsteten
Wasser über dem See gebremst werden. Die Pest und Cholera treten
ebenfalls wieder häufiger auf, da ihre Überträger, oft
Nagetiere, durch die Trockenlegung der Sümpfe in die Nähe der
Menschen "fliehen", wo sie Brunnen und andere Wasserquellen
aufsuchen.
Gegen diese schwerwiegenden ökologischen, ökonomischen und gesundheitlichen
Folgen sind die klimatischen Veränderungen weit weniger bedeutend.
Sie haben zwar keinen Einfluss auf
das Weltklima, aber einen sehr großen für die Großregion
Aralsee. Allgemein gesagt ist das Klima kontinentaler geworden. Durch
das heute fehlende Wasser, das im Sommer Wärme aufgenommen und im
Winter abgegeben hat, kommt es häufiger zu Temperaturschwankungen,
täglichen sowie jährlichen. So ist im Durchschnitt das Klima
im Mai drei Grad wärmer als vor 40 Jahren und im Oktober zwei Grad
kälter.
Dadurch hat sich auch die Vegetationsperiode von 200 frostfreien tagen
auf 170 verkürzt. Die Wachstumsperiode für die Landwirtschaft
hat um etwa 10 Tage verkürzt. Dies bedeutet natürlich wieder
eine Verschlechterung der Landwirtschaft und der Ernährung der ohnehin
schon armen Bevölkerung. Wie oben schon erwähnt, haben sich
auch die Salz- und Sandstürme vermehrt, die früher durch die
hohe Verdunstung über dem Seewasser gebremst worden sind. Dadurch
sind die Winde stärker geworden und reichen teilweise bis ins mehrere
hundert Kilometer entfernte Pamirgebirge.
Aufgrund dieser ökologischen, ökonomischen, gesundheitlichen
und klimatischen Veränderungen ist der Aralsee von mehreren Umweltorganisationen
zum "größten ökologischen Katastrophengebiet neben
Tschernobyl" erklärt worden.
Morbiditätsraten für verschiedene Krankheiten
in Karalkalpakien (pro 100.000 Einwohner) im Vergleich zur gesamten
UdSSR
Krankheit/Jahr |
1980 |
1985 |
1989 |
UdSSR 1989 |
Gallensteinleiden
|
8,5 |
50 |
58 |
* |
Chronische Gastritis |
120 |
279 |
367 |
* |
Nierenkrankheiten |
18 |
338 |
154 |
* |
Arthrose/Arthritis |
7 |
12 |
26 |
* |
Typhus/Paratyphus |
26 |
* |
13 |
3,3 |
Schwere Darmkrankheiten |
373 |
* |
607 |
510 |
Virushepatitis |
584 |
* |
771 |
316 |
* keine Angaben
(Quelle: Zusammenfassung verschiedener Tabellen aus Letolle/Mainguet,
Der Aralsee, Springer 1996)
zurück zur Themenauswahl
Pläne zur Rettung des
Aralsees
Mein Thema sind die Maßnahmen, die getroffen werden können
um den Aralsee vor dem Austrocknen zu retten. Hierbei möchte ich
auf die alten Pläne aus Russland sowie auf neue Pläne von Hilfsorganisationen
eingehen.
Die bekanntesten Pläne die noch aus Sowjetischer Zeit stammen beruhen
auf der UMLEITUNG von Wasser aus: Flüssen Sibiriens, dem Indus (aus
Pakistan) und dem Kaspischen Meer
Die Umleitung sibirischer Flüsse:
Das Bild zeigt das so genannte "Sojuz-Vodprojekt" von 1972,
hierbei wird der sibirische Fluss Irtys, sowie der Fluss Ob zum Aralsee
sowie zum kaspischen Meer umgeleitet!
In den späten 40er Jahren diskutierte man bereiz über die Wasserversorgung
von Aralsee und Kaspischen Meer. 1949 wurde der "Davydov-Plan"
veröffentlicht. Die Flüsse Ob, Irtysch und Jeniseij sollten
hierzu durch die Turgai-Senke hindurch umgeleitet werden. Der Plan kam
aber nicht zustande, man befürchteten Auswirkungen auf den Wasserhaushalt
in Sibirien durch das Abzweigen enormer Wassermassen.
Doch bereits im Jahre 1962 legte im Auftrag des Ministeriums für
Energetik und Elektrifizierung der UdSSR das Forschungsinstitut GIDROPROJEKT
wieder einen ähnlichen Plan vor. Diesmal sah dieser vor, am Unterlauf
des Ob bei ein Wasserkraftwerk zu bauen und dazu den Ob an der stelle
zu stauen. Aus dem Stausee, in den die Flüsse Ob und Irtysch fließen
würden, sollte (mit Hilfe vieler Pumpstationen) Wasser in
einem Kanal durch die Turgai-Senke zum Aralsee und weiter zum Kaspischen
Meer geleitet werden. Kritiker bemängelten die Entstehung des riesigen
Stausees am Ob (der außerdem noch die inzwischen neu entdeckten
Erdöl) und Erdgasfelder Westsibiriens bedeckt hätte!
In den 70er Jahren diskutierte man einen weiteren Plan des Ministeriums
für "Melioration und Wasserwirtschaft" der UdSSR, den Sojuzvodprojekt-Plan.
Zunächst sollte der Irtysch angezapft werden, um in einer 2. Stufe
Wasser aus dem Ob und dem Jeniseij abzupumpen. Der Hauptkanal sollte
den Aralsee südlich umgehen, die beiden Flüsse Syr-Darja und
Amu-Darja kreuzen und bis zum Kaspischen Meer führen. Eine Variante
aus Kasachstan enthielt eine Wasserumleitung von Novosibirsk am Ob über
Pavlodar an der Irtysch Richtung Aralsee. Schon damals war immer das Ziel
das Wasser für die Anbaugebiete von Baumwolle und ähnlichem
im Aralsee-Becken zu nutzen. 1986 wurde dieser Plan aber wieder eingestellt,
da es in der Sowjetunion eine wachsende Ökologiebewegung gab, die
ökologischen und klimatischen Folgen, befürchtete.
Diese Ideen wurden aber immer wieder in Konferenzen über den Aralsee
aufgegriffen und in der Politik diskutiert. Konkrete Planungen und Beschlüsse
zur Realisierung und Finanzierung gibt es bis heute nicht.
Wasser aus dem Indus:
In einem anderen Plan von 1993 aus der usbekischen Akademie der Wissenschaften
will man einen Kanal vom Indus bei Hyderabat quer durch Pakistan, Afghanistan,
den Iran und Turkmenistan bis in den Amu-Darja bauen. Die Gesamtstrecke
beider Kanäle würde ca. 2800km betragen. Außerdem müsste
das Wasser von 60m hoch auf 760m gepumpt, und dann wieder auf rund 60m
geleitet werden. Bis jetzt kann sich allerdings niemand vorstellen, wie
ein solches Projekt technisch und wirtschaftlich zu verwirklichen ist.
Außerdem brauch Indien sein Indus-Wasser dringend selbst.
Wasser aus dem Kaspischen Meer:
Ein anderes Vorhaben, das weitaus realistischer erscheinen, sieht vor
Wasser aus dem Kaspischen Meer zum Aralsee zu leiten. Damals stieg der
Wasserspiegel des Kaspischen Meeres noch und so bot es sich an Wasser
aus ihm umzuleiten und damit zugleich die gefährdeten Uferbereiche
des Meeres zu schützen. Ein ausgetrocknetes Flussbett könnte
als "natürlicher" Kanal genutzt werden. Schwierigkeiten
bereiten auch hier die Niveauunterschiede der Landschaft: Das Wasserniveau
des Kaspischen Meeres liegt bei -26m, das des Aralsees bei etwa +35m.
Das würde starke Pumpstationen erfordern.
Alle Projekte sind an der Finanzierung gescheitert Außerdem war
die Finanzierung alles andere als gesichert, die Projekte hätten
unmengen an US-$ verschlungen! GELD!!!!!??
Teilung des Aralsees:
Neben der Umleitung von Flüssen und der Wasserzuleitung aus dem Kaspischen
Meer gab es in den 80er und Anfang der 90er Jahre auch Planungen, den
Aralsee in getrennte Becken aufzuteilen das sollte die Verdunstung verringern
und die Stabilisierung der Teilseen ermöglichen. Es gab auch Ideen,
die tieferen Teile des Sees mit Dämmen zu schützen. Diese Pläne
sind inzwischen überholt, da der Seespiegel unter der nötigen
Höhe liegt, und aus zwei getrennten Becken besteht er auch schon.
wirtschaftlicher Veränderungen:
Außer den unrealistischen Projekten aus der Sowjetzeit gibt es noch
andere Vorschläge, die auf die geringere Nutzung von Wasser zielen.
Als erster Punkt wir die Reduzierung des Baumwoll-Anbaus genannt, welcher
ja hauptverantwortlich für die Katastrophe am Aralsee ist! Die Schwierigkeiten
liegt allerdings für die Länder darin, dass sie von der Baumwolle
abhängig sind. Besonders Usbekistan, das jährlich über
1 Mio. t exportiert und damit der größte Produzenten und Exporteur
Mittelasiens ist, gleichzeitig aber auch größter Importeur
von Nahrungsmitteln und Milchprodukten, Usbekistan kann seine Bevölkerung
nicht selbst ernähren. Ursache ist die Arbeitsteilung zwischen den
Republiken der ehemaligen Sowjetunion. Die Baumwolle wurde zur "Monokultur"
des Landes, alle anderen landwirtschaftlichen Bereiche wurden vernachlässigt.
Die Anbaufläche von Baumwolle wird reduziert. In Usbekistan ist das
schon geschehen, von 2,1 Mio. ha (1987) auf 1,5 Mio. (1995)
also nur noch ein Drittel der ursprünglichen Fläche. Besonders
versalzte Flächen wurden aus der Produktion genommen.
Die bisherigen Monokulturen werden ergänzt durch z.B. Brotgetreide,
Obst und Gemüse. Dahinter steht auch der Gedanke die rasch wachsende
Bevölkerung der Region zu ernähren. Alle Länder um den
Aralsee herum haben inzwischen schrittweise die eigene Getreideproduktion
erhöht.
Den Export von Baumwolle zu reduzieren ist notwendig, kann aber erst realisiert
werden, wenn die Einnahmen aus den Bergbau-Produkten steigen!
Reis wird bis heute auch zum Export angebaut; würde man den Anbau
auf den Eigenbedarf reduzieren, ließen sich durchaus 3 bis 4km³
Wasser einsparen. Beim Anbau verbraucht Reis erhebliche Mengen Wasser.
Am Unterlauf des Syr-Darja zum Beispiel verschwendet man die Rekordmenge
von 80.000m³ pro ha (üblich sind im Aralseegebiet nur um
30.000)!
Bewässerung:
Das Gebiet mit dem größten Verbesserungspotential liegt
in der Bewässerung der Felder. Die Folge der veralteten Anlagen sind
häufige Vernässungen und ungleiche Durchfeuchtung der Böden,
das heißt selbst bei dem extremen Wassermangel werden manche stellen
mit zu viel Wasser versorgt. Sinnvoll wären moderne Formen der Bewässerung
mit beweglichen Beregnungsanlagen oder noch besser: die Tröpfchenbewässerung.
Beide Formen sind in der Gegend um den Aralsee unbekannt.
Helfen würden sogar schon Veränderungen der Bewässerungsnormen.
Man hat nachgewiesen, dass weniger als die Hälft der heute verwendeten
Wassermenge zur Bewässerung und zu normalen Erträgen genügen
würde!
Hinzu kommt, dass viele Bewässerungsanlagen saniert werden müssen.
Die Versickerung in den Kanälen kostet sehr viel Wasser. Allein in
Usbekistan gibt es 183.000km Bewässerungskanäle! Von ihnen sind
lediglich 2-3 % mit Beton ausgekleidet oder befestigt.
Zur Verbesserung der Anlagen gehört es auch, durch Staubecken und
Wasserbehälter für eine sinnvollere Regulierung des Zu- und
Abflusses der Felder zu sorgen. Bisher wird noch oftmals "verbrauchtes
Bewässerungswasser" in die Flüsse zurückgeleitet.
Es ist stark versalzt und belastet dadurch die Flüsse.
Drainagewasser, also Wasser das von den Feldern in die Wüstenseen
geleitet wird, verdunstet dort noch zum Großteil. Die Menge dieses
Wassers könnte deutlich gesenkt werden durch ein verbessertes Ableitungssysthem.
Drainage könnte dem Aralsee eine Menge von 5,5 km³ pro Jahr
wieder zufließen.
Ein erprobtes Mittel, die Bevölkerung und die landwirtschaftlichen
Produzenten zum Wassersparen zu zwingen, wäre die Erhöhung der
Wasserpreise. Bisher sind die Preise sehr niedrig - eine Folge der staatlichen
Planwirtschaft, die die Kosten für den Bau der Kanäle, der Leitungen
und der gesamten Infrastruktur für die Anlagen nicht an die Verbraucher
weitergibt. In dem sehr armen Turkmenistan wird Wasser noch zum größten
Teil kostenlos abgegeben! Die Regierungen der meisten Länder haben
inzwischen Pläne, den Wasserpreis zu erhöhen.
Die Akademie der Wissenschaften der UdSSR hatte in den 90er Jahren berechnet,
dass alle d Maßnahmen zusammen eine Einsparung von 40-70 km³
Wasser ergeben könnten. Das hätte tatsächlich ausgereicht,
um den Aralsee zu erhalten! Die Realität aber zeigt heute, dass dieses
Ziel keineswegs erreicht wurde. Die herrschenden Bürokratien und
besonders das fehlende Kapital der armen Länder Mittelasiens (sie
waren ja schon zur Sowjetzeit die ärmsten Gebiete der UdSSR)
haben bisher verhindert, dass das unzureichende Bewässerungssystem
verbessert werden konnte.
Inzwischen ist klar, dass man den Aralsee selbst mit diesen Maßnahmen
nicht wieder zu seiner alten Größe zurückführen kann
- heute wäre man schon froh, wenn man den Zufluss überhaupt
wieder erhöhen könnte. Geschehen ist aber selbst das noch nicht!
Internationale Pläne und Organisationen:
Nach der Auflösung der Sowjetunion wurde das Gebiet des Aralsees
zusammen mit Tschernobyl als die größte von Menschen gemachte
Naturkatastrophe bezeichnet.
Die neu gegründeten Staaten um den Aralsee bestanden weiter zwei
organisationen aus der Sowjetunion, die sich um die Einzugsbereiche der
beiden großen Ströme Amu-Darja und Syr-Darja kümmerten.
Sie wurden zu einer neuen Organisation der ICCWS (Intergo-vernmental
Coordination Committee for Water Supply). Hinzu kam wenig später
auch eine Organisation für den Aralsee (ICCAS) und eine Kommission
für die Umgebung des Aralsees (A-SEC).
Auch die Vereinten Nationen wurden eingeschaltet, sie sprachen sich 1992
auf einer der UNEP (United Nations Enviroment Programm)Tagung für
internationale Zusammenarbeit im Thema Aralsee aus. Auch Vertreter der
Weltbank nahmen an dieser Tagung teil (wichtig wegen der Finanzierung).
Nach diesem Treffen wurde eine Studie über die Region um den Aralsee
herum angefertigt, die zu dem Ergebnis das alle bisherigen Planungen zur
Verbesserung der Situation einzeln nicht in der Lage seien, den See zu
retten. Notwendig sei ein Gesamtprogramm mit geregelten und untereinander
abgestimmten Maßnahmen.
- Pläne einer Umleitung aus sibirischen Flüssen oder dem Kaspischen
Meer seien unrealistisch.
- Die direkten Folgen der Austrocknung könne man durchaus beheben.
- Der See sei in seiner ursprünglichen Größe nicht
wieder herzustellen, aber der Seespiegel von 1992 könne stabilisiert
werden.
- Man solle den Bewohnern der unmittelbaren Umgebung des Aralsees vor
Ort helfen und keine Umsiedlungsprojekte entwerfen.
- Der Wasserverbrauch müsse besser kontrolliert und unter den
Anrainerstaaten besser koordiniert werden.
Weltbank-Vertretern unterstütztes damals auch ein Aktionsprogramm
sie nannte damals folgende Elemente:
- "Stabilisierung" der Umgebung des Aralsees
- Wiederherstellung der geschädigten Gebiete
- Internationale Steuerung der Wasserverteilung
- Einrichtung übernationaler Institutionen zur Durchführung
der Punkte 1-3
In den beiden folgenden Jahren, also 93/94, gab es eine Reihe von Tagungen
und internationalen Treffen zu der Problematik des Aralsees, darunter
auch Treffen der "Geldgeber" (Weltbank, UNEP und UNDP = United
Nations Development Program) und der Präsidenten der 5 neuen
Republiken. Nach weiteren Besuchen von Experten in der Aralsee-Region
und erweiterten Absprachen stellten die 5 Anrainerstaaten 1994 einen neuen
Plan auf.
Der Plan von 1994:
Der Plan übernahm die gesamten Vorschläge der UNEP/Veltbank.
Er umfasste insgesamt 19 Einzelprojekte der Plan integrierte die zugehörigen
staatlichen Organisationen und Koordinierungs-Kommissionen - darunter
auch die oben schon genannten älteren Organisationen. Vorgesehen
für die Realisierung war eine Zeitspanne von 20-25 Jahren. Die Weltbank
stellte 31 Mio. Dollar zur Verfügung, die Staaten selber hatten 7
Mio. $ aufzubringen. Das bedeutete allerdings auch, dass die Weltbank
ihre Kredite niedrig angesetzt hatte. Sie hatte alle Großprojekte
zur Umleitung sibirischer Flüsse abgelehnt. Nach Angaben der Weltbank
hätte ein Projekt wie ein Kanal von Irtysch zum Aralsee etwa 2,5
Mrd. Dollar gekostet. Der Plan geriet jedoch in stocken, die ersten finanziellen
Schwierigkeiten traten schon 1995 auf, als offensichtlich einige der Anrainerstaaten
ihre Beiträge nicht gezahlt hatten. 1995 gab es auch erste Meldungen
über Korruption bei den Verwaltungen des Projektes.
Der Plan sollte in 3 Phasen ablaufen. In der 1. Phase wurden die vorgesehenen
Organisationen aufgebaut und zusammen gebracht, die zur Realisierung notwendig
waren, und auch ein. Die beiden folgenden Phasen, in denen die eigentliche
Rettung anlaufen sollte, sind noch nicht in Angriff genommen worden. (Tabelle
über die Finanzierung)
Einzelne nationale Projekte:
Neben den großen internationalen Plänen gab es einige nationaler
Projekte, deren Ziel im Wesentlichen ist, die Folgen der Austrocknung
des Sees einzudämmen oder ökologische und gesundheitliche Schäden
zu vermeiden. Schon mit dem Einsetzen der Schrumpfung des Aralsees gab
es einige Vorschläge zur Linderung der unmittelbaren Folgen. Einige
sind auch umgesetzt worden:
1992 Kasachstan mit dem Bau eines Deiches begonnen. Er verlief zwischen
der ehemaligen Insel Kok-Aral (inzwischen ist der Aralsee soweit gesunken,
dass sie keine Insel mehr ist) und einem Delta, durch den Damm sollten
der Kleine und der Große Aralsee endgültig getrennt werden.
Ein einziges Unwetter jedoch hat später alle Bemühungen zunichte
gemacht, und den Damm zerstört. Doch wenig später hat sich der
See dann durch seine Austrocknung und eine auftauchende Schwelle am Seeboden
selbst geteilt.
1993 wurden Frühere Sumpfgebiete südwestlich von Mujnak wieder
geflutet. Ziel war es, das Salz aus den gefluteten Gebieten auszuschwemmen.
Durch die Aktion wurden einige der früheren Deltaseen wieder hergestellt
dadurch entstanden in der Umgebung wieder flache Seegebiete (etwa 50
cm tief).
90er Jahre Einzelmaßnahmen:
- Im Delta des Amu-Darja wurden (kleine) Schutzgebiete eingerichtet,
um die Uferbiotope zu erhalten, hier wurden auch Bäume neu gepflanzt
- Neu entstandene Sandflächen wurden mit Gras befestigt. Gleichzeitig
diente das (Alfa-Gras) als Futtermittel für die Tiere.
- Ein Aufforstungsprogramm der UNEP im Jahre 1986 mit neuen und bekannten
Baumarten umfasste in Usbekistan 66.800 ha, in Turkmenistan 300.000
ha.
- Rund 200 Versuchsanlagen zur Entsalzung von Wasser wurden in den
Gebieten um den Aralsee aufgestellt
- Einige Städte erhielten neue Wasserleitungen (Aktau am Kaspischen
Meer und die Stadt Nukus).
zurück zur Themenauswahl
Die Wandlung des Aralsees
Animation: Austrocknung
des Aralsees
Download: aralsee.mpg
(Größe: 245KB, Format: MPG)
zurück zur Themenauswahl
|